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Pressemitteilung

ÖDP: Rottbrücke-Alternativen wurden von Anfang an abgelehnt!

Sebele: Flächenfraß, Naturzerstörung und Verkehrswende spielen im Landkreis keine Rolle

ÖDP-Kreistagsfraktion auf der historischen Rottbrücke v.l.n.r.: ÖDP-Fraktionsvorsitzende Agnes Becker mit den Kreisräten Franz Sebele, Anita Hofbauer, Walter Dankesreiter, Karl Haberzettl

Die ÖDP-Kreistagsfraktion widerspricht Landrat Kneidinger, wenn er behauptet, zur jetzt gewählten Brückenplanung gäbe es keine Alternativen. „Fakt ist, dass von Anfang an keine weiteren Alternativen zugelassen wurden!“, so ÖDP-Kreisrat Franz Sebele. Die Planung wurde gezielt auf den zweispurigen Ersatzneubau für Schwerverkehr auf der Kreisstraße PA15 ausgerichtet und auf Versatz der historischen Holzbrücke als Radweg. Der hohe Flächenverbrauch, die Naturzerstörung und eine zukunftsweisende Verkehrswende spielen hier, wie auch bei vielen anderen überdimensionierten Straßenbauprojekten im Landkreis, keine Rolle.

„Anstatt einer komplett neuen Brücke und der Versetzung der historischen Holzbrücke wäre die Sanierung der Holzbrücke mit neuem Unterbau viel günstiger und naturverträglicher“, stellte Sebele erneut in der letzten Mobilitäts-Ausschusssitzung fest. Sein Vorschlag wurde bereits in der Sitzung Ende 2021 vom Leiter der Kreisstraßenverwaltung als „nicht machbar“ abgewiegelt. Das ließe der Denkmalschutz nicht zu und sei technisch unmöglich, hieß es damals. Obwohl genau das nun gemacht wird: Die historische Holzbrücke wird als Radweg mit neuem, verstärktem Unterbau versehen und der Holzüberbau nach der Sanierung draufgesetzt. Für die ÖDP-Kreistagsfraktion steht fest: „Wenn man bereits bei den Vorplanungen vernünftige Alternativen mit fadenscheinigen Argumenten ablehnt, hat man zum Schluss eben nur noch die eine Variante, die politisch gewollt war. Auch der Denkmal- und Naturschutz muss sich unterordnen, wenn der Landkreis seine Vollausbauwünsche umsetzt.“

Durch den überdimensionierten Brückenausbau wird zusätzlicher Schwerkehr angezogen, der dann als Durchgangsverkehr in Neuhaus und Mittich Probleme bringt. ÖDP-Kreisrat Walter Dankesreiter ist überzeugt, dass die bisher einspurige Brücke für den örtlichen Verkehr ausreicht und sich aufgrund der unkomplizierteren Planung eine viel kürzere Bauzeit ergeben würde. Wichtig für die Region wäre, dass die Brücke schnell wieder benutzbar ist. „Es reicht doch, wenn Schulbusse und landwirtschaftliche Fahrzeuge die sanierte Brücke queren können“, ist sich Dankesreiter sicher. Auch stelle sich die Frage, ob das Verschlechterungsverbot in FFH-Gebieten nur für Landwirte gilt?

Bei der Vorplanung 2021 war die versetzte historische Brücke unmittelbar am Ersatzbrückenneubau geplant, so dass der Radweg direkt an der Kreisstraße PA15 bis zur neuen Radbrücke geführt wurde. Bei der jetzt vorgelegten Endplanung wurde der Abstand der zwei Brücken auf 30 Meter festgelegt. Dadurch müssen komplett neue Radwegzufahrten auf beiden Seiten der Rott, mitten im FFH-geschützten Uferbereich, aufgeschüttet und große Wasserrückhalteflächen verbaut werden. Diese muss der Landkreis mit einer neu gekauften Fläche südwestlich des Brückenneubaus ausgleichen. ÖDP-Kreisrat Karl Haberzettl, seit 40 Jahren ehrenamtlich im Naturschutz aktiv, meint dazu: „Das ganze Gebiet, in dem Brückenneubau und zusätzlicher Radweg gebaut werden sollen, ist in der Biotopkartierung erfasst und als FFH-Gebiet ausgewiesen. Hier gilt das Verschlechterungsverbot. Die enormen Eingriffe in dieses hochsensible Gebiet sind nicht ausgleichbar.“

Bereits 2021 hat die ÖDP-Kreistagsfraktion dieses überdimensionierte, 6,5 Millionen Euro teure Projekt wegen hoher Kosten und Umweltzerstörung abgelehnt. „Aufgrund von Planungsänderungen wie dem 30-Meter-Abstand von alter und neuer Brücke mit zusätzlichen, neuen Auffahrten und Wegen im FFH-Gebiet, sehen wir eine extreme Kostensteigerung bis zur Fertigstellung auf den Landkreis zukommen. Diese unnötigen Eingriffe in die intakte Natur und die ausufernde Straßenbaupolitik im Landkreis werden wir auch zukünftig nicht mittragen“, fasste die ÖDP-Fraktionsvorsitzende Agnes Becker zusammen. Die 6,5 Millionen Steuergelder dienten nicht dem Gemeinwohl, sondern zerstörten Natur. Man könne die Vorgaben des Denkmalschutzes und die Verkehrssicherheit auch anders und billiger lösen. Becker: „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten!“

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