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Pressemitteilung

ödp warnt: Giftiges Jakobskreuzkraut auf dem Vormarsch!

Gift auch im Heu und in Silage wirksam

ödp-Kreisvorsitzende Agnes Becker und Beisitzerin im Kreisvorstand Barbara Morgenroth warnen vor dem gefährlichen Jakobskreuzkraut, das sich auch im Landkreis Passau immer weiter ausbreitet. Bereits im vergangenen Jahr war es entlang der B12 und an vielen Ackerrändern zu entdecken. Zu erkennen ist die zwei- oder mehrjährige Pflanze an ihren fiederteiligen Blättern und ihren gelben Blüten. Sie wird 30-100 cm groß und hat ihre Blütezeit vom Juli bis August. Besonders gefährdet sind Pferde und Rinder, aber auch Ziegen und Schafe sind betroffen. Die Pflanze ist grundsätzlich in allen Teilen giftig und wirkt leberschädigend, sowie krebserregend und schädigt die DNA. Im Vergiftungsfall kann das zum Tod des Tieres führen.

 

Toxisch wirksam sind die im Jakobskreuzkraut enthaltenen Pyrrolizidin-Alkaloide, die im Körper zu sehr reaktionsfreudigen Molekülen umgebaut werden, die dann die DNA angreifen. Schon junge Pflanzen weisen hohe Konzentrationen dieser Verbindungen auf. Die höchste Giftkonzentration wird allerdings in den Blüten gemessen, weshalb spät geschnittenes Heu besonders problematisch sein kann. Auf der Weide werden Einzelpflanzen von älteren, erfahrenen Tieren, möglicherweise wegen des unangenehmen Geruchs, meist gemieden. Im Heu und in der Silage wird dieser Eigengeruch aber überdeckt, so dass alle Tiere die Pflanzen aufnehmen. "Unglücklicherweise ist aber das Gift in getrockneten oder vergorenen Pflanzenteilen ebenfalls wirksam", erklärt die Heilpraktikerin Barbara Morgenroth. Zudem hat das Pflanzengift auch eine akkumulierende Wirkung, es verbleibt also im Körper und kann nicht ausgeschieden werden. Tiermedizinstudentin Agnes Becker beschreibt die auftretenden Symptome: "Bei Rindern und Pferden treten Anzeichen wie Futterverweigerung, Verstopfung oder blutiger Durchfall, Kolik und auch Störungen im Bewegungsablauf auf. Sowohl bei akuter Vergiftung nach Aufnahme größerer Mengen als auch bei chronischer Vergiftung durch Aufnahme kleinerer Mengen über einen längeren Zeitraum ist die Behandlung der Tiere aussichtslos." Becker verweist auch auf die mögliche Gefahr für den Verbraucher, da Pyrrolizindinrückstände auch in der Milch nachweisbar sind.

 

Besonders bei extensiv genutzten Flächen ist Wachsamkeit geboten, da durch die meist späte Mahd die einzelne Pflanze Zeit hat viele tausend Samen auszubilden, die durch den Wind weitere Verbreitung finden. Auch Weiden bedürfen einen sorgfältigen Pflege um die Ansiedelung des Jakobskreuzkrautes zu verhindern. Zu Nennen wären hier Maßnahmen wie Vermeidung von Trittschäden bei nasser Witterung, Nachmähen von Geilstellen, Nachsaat bei Lücken in der Grasnarbe und Abschleppen der Weiden im Frühling. Grundsätzlich ist bei einem Befall zu vermeiden, dass es zu einer Blüte und Samenreife kommt, was nur durch eine Mahd vor der Blüte zu erreichen ist. Der gemähte Aufwuchs muss dann vernichtet werden.

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