Wegen Krankheitsfall in der Familie:

Die ÖDP und die Wählergruppe Bündnis Waldschutz mit ihrem Sprecher Dr. Herbert Wurster müssen sich drei Monate vor der Kommunalwahl personell neu aufstellen: Die bereits im Oktober nominierte Bürgermeister- und Spitzenkandidatin Katharina Steininger muss aus privaten Gründen von ihrer Kandidatur zurücktreten. „Eine leider sehr schwere Erkrankung im engsten Familienkreis erfordert jetzt ihre ganze Kraft als Mama. Katharina kann verständlicherweise unter diesen Umständen unmöglich die Rolle der Bürgermeister- und Spitzenkandidatin fortführen“, erklärt ÖDP-Kreisvorsitzende Agnes Becker. Am Freitag hat Bündnis Waldschutz/ÖDP die Aufstellungsversammlung wiederholt und Diane Mohrhauer zur Bürgermeisterkandidatin nominiert. Die 63-jährige Hebamme geht gemeinsam mit ÖDP-Kreisrätin Anita Hofbauer ins Rennen, die auf der Stadtratsliste Platz 1 übernimmt. Die 24-jährige Studienreferendarin Annika Zwerenz komplettiert das Spitzentrio auf Platz 3.

Katharina Steininger, die in den letzten Monaten das Gesicht der neuen Liste war, ist froh, dass diese Nachfolgeregelung so kurzfristig gefunden wurde: „Derzeit könnte ich mich unmöglich auf Podiumsdiskussionen und Wahlkampf konzentrieren. In so einer Ausnahmesituation geht die Familie vor.“ Diane Mohrhauer, in Vilshofen bekannt durch ihre Arbeit als Hebamme, hat sich als langjähriges Mitglied im Bürgerforum schon immer für Umweltthemen eingesetzt. Daneben liegen ihr Familien- und Gesundheitsthemen besonders am Herzen. Sie tritt auf Platz 2 der Liste an, wofür sie in den letzten Tagen viel Unterstützung bekommen habe. „Frischer Wind im Vilshofener Stadtrat wird gebraucht. Eine lebendige Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern ein Mitmachsport. Deshalb kandidiere ich. Wer eine Alternative ohne Rechtspopulismus sucht, der ist bei uns richtig. Empathie, Transparenz und Durchsetzungskraft sind meine Stärken und die will ich im Vilshofener Stadtrat einbringen“, so Mohrhauer.

ÖDP-Kreisrätin Anita Hofbauer bildet auf Platz 1 quasi eine Doppelspitze mit Diane Mohrhauer. Hofbauer fordert mehr Engagement der Stadt für erneuerbare Energien und Mut zur Umsetzung innovativer Ideen. Sie setzt auf „sichere Verbindungen für Fußgänger und Radfahrer“. „Die Konzepte der Rad-AG liegen auf dem Tisch“, bisher sei aber nichts geschehen. Auch die Gesundheitsversorgung liege ihr am Herzen. Der drohende Wegfall des einzigen Kinderarztsitzes sei ein alarmierendes Signal. „Die Notfallversorgung rund um die Uhr am Vilshofener Krankenhaus ist sichergestellt“, weiß die langjährige Krankenhausverwaltungsrätin, „aber die Krankenhäuser werden vom Bund und vom Freistaat im Stich gelassen.“ Das Vilshofener Krankenhaus brauche die volle Unterstützung der Stadtspitze, des Kreistags und der hiesigen Abgeordneten. 

Die 24-jährige Studienreferendarin Annika Zwerenz aus Sandbach sieht sich auf ihrem 3. Platz als Vertreterin der jungen Generation. „Ich sehe die Stadtratskandidatur als Chance für die jungen Erwachsenen, sich mit Ideen für die Stadt Vilshofen einzubringen“, so Annika Zwerenz. Als Mitglied der Bürgerinitiative „Kein Kieswerk im Naherholungsgebiet“ möchte sie sich weiterhin für den Erhalt des Marterbergholzes sowie weiteren Waldgebieten in und um Vilshofen einsetzen.

Als Wahlleiter fungierte am Freitag Bezirksrat Urban Mangold zusammen mit der stellvertretenden ÖDP-Kreisvorsitzenden Maria Schöfberger. Eine Hürde muss die neue politische Konkurrenz aber noch überspringen: 180 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger müssen im Rathaus dafür unterschreiben, damit die neue Liste und die Bürgermeisterkandidatin auf den Stimmzettel darf. Die Frist hierfür läuft ab jetzt. Eintragen kann man sich nur im Bürgerbüro des Vilshofener Rathauses, Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 17.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr.

Stadtratsliste Bündnis Waldschutz/ÖDP in der Stadt Vilshofen